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Illustration von Kettlebells beschriftet mit verschiedenen Abkürzungen

Core Web Vitals 2021 – was du wirklich wissen musst

Google setzt fürs Ranking auf Nutzerfreundlichkeit

31. August 2021. Der Suchmaschinen-Gigant Google lässt die sogenannten Core Web Vitals endgültig in das Ranking der Suchmaschinenergebnisse einfließen. Jetzt ist die letzte Gelegenheit für alle, noch rechtzeitig die Ausfahrt in Richtung bessere User Experience zu nehmen.

Wir zeigen, dass das alles gar nicht so neu ist und trotzdem eine wichtige Neuerung. Und vor allem: Was du jetzt für gute Rankings machen musst.

Was sind die Core Web Vitals?

Die Core Web Vitals sind drei Metriken, die jetzt für Google zentral für die Bewertung der Nutzerfreundlichkeit von Seiten sind – sowohl für Mobil-Geräte als auch am Desktop. Die drei Kennwerte sind Largest Contentful Paint (LCP), First Input Delay (FID) und Cumulative Layout Shift (CLS). Diese wichtige Neuerung hat zunehmenden Einfluss auf das Ranking und kann optimiert werden.

Wo finde ich die Core Web Vitals?

Die Core Web Vitals der eigenen Website finden sich in der Google Search Console unter > Nutzerfreundlichkeit > Core Web Vitals. Dort gibt es eine Auswertung für jede einzelne Seite nach Mobil und Desktop. Die Ergebnisse der einzelnen URLs werden in einem Ampelsystem nach „gut“, „Optimierung erforderlich“ und „langsam“ eingeteilt. Darüber hinaus sind die Core Web Vitals in den Google PageSpeed Insights und in Teilen in den Developer Tools des Chrome-Browsers zu finden.

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Screenshot: Es bleibt noch etwas zu tun – Beispiel der Core Web Vitals Ergebnisse (Mobil) aller URLs einer Webseite in der Google Search Console.

Vitalzeichen einer Webseite

Die Core Web Vitals – diese „Kern-Vitalzeichen des Web“ – sollen im übertragenen Sinne Atmung, Herzschlag, Bewusstsein und Körpertemperatur einer Internetseite übersichtlich darstellen. Sie sollen den Fokus auf die wichtigsten technischen Aspekte für eine gute Nutzerfreundlichkeit lenken.

Die Werte dienen jetzt als klare Rankingfaktoren. Google ist von der Nutzerfreundlichkeit als Bewertungskriterium überzeugt – zumindest in der Außendarstellung. Wichtiger dürften für den Suchmaschinenanbieter:innen allerdings die zwei folgenden Gründe sein:

Zum einen sollen es die Core Web Vitals Webseiten-Betreibern und -Betreiberinnen erleichtern, Optimierungen vorzunehmen. Die Reduzierung der zentralen Kennwerte und ihre einfache Darstellung macht es auch Laien einfacher, eine erste Bestandsaufnahme zu machen. Sie verlieren dabei nicht den Überblick durch eine Vielzahl an detaillierten einzelnen Kennzahlen.

Zum anderen Kosten Ladezeiten nicht nur Nerven bei den Nutzern und Nutzerinnen, sondern Google auch bares Geld. Wenn Google mit Crawlern eine Webseite besucht, kostet jeder Aufruf Rechenzeit und Ressourcen. Rechenleistung, die nicht genutzt werden kann, um die Inhalte zu durchdringen. Jede Optimierung im Ladevorgang und im Seitenaufbau der Millionen Webseiten wirkt sich dagegen positiv auf die Rechenleistung aus. Darüber hinaus versucht die KI von Google eine Seite zu verstehen. Wenn der Content Shift die Aussage dieser Seite verändern kann, wird es für Crawler schwer, die Webseite exakt zu beurteilen.

Alles gar nicht so neu mit den Core Web Vitals

Schon vor der Einführung der Core Web Vitals war es für das Ranking wichtig, schnelle Seitenladezeiten und nur sehr kurze Verzögerungen bis zur ersten Interaktion zu haben.

Google bietet mit PageSpeed Insights seit langem ein eigenes Tool mit objektiven Bewertungskriterien und Maßnahmen für die technische Verbesserung von Webseiten an. Die in den Insights gemessenen Werte gelten schon lange als ausgemachte Bewertungskriterien. Dazu zählen die zentralen Leistungsangaben zu Time To First Byte, First Contentful Paint, Time To Interactive und Page Load Time.

Jetzt wird die vereinfachte Darstellung durch die Core Web Vitals und der Fokus auf wenige Werte als ausgewiesene Rankingfaktoren die technische Optimierung von Webseiten in der Breite weiter vorantreiben. Gerade kleinere Webseiten erhalten einen Überblick über ihren Ist-Stand und die Möglichkeit, sich einen Vorteil im Wettbewerb zu verschaffen.

Darüber hinaus sind die Core Web Vitals auch für eine professionelle SEO-Agentur ein guter Ausgangspunkt für technische Optimierungen einer Webseite. Sie helfen bei der ersten Bestandsaufnahme und dienen bei der regelmäßigen Beurteilung der Fortschritte.

Die Kennzahlen der Core Web Vitals im Detail

Die einzelnen Kennzahlen der Core Web Vitals geben kompakt wieder, wie schnell eine Webseite lädt, wie zuverlässig die Inhalte aufgebaut werden und wie zügig die erste Interaktion stattfinden kann:

Was ist der Largest Contentful Paint (LCP)?

Der LCP misst, wann das größte Element des Inhalts sichtbar wird. Der Wert kann dazu verwendet werden, um auf einfache Weise festzustellen, wann der Content vollständig auf dem Bildschirm dargestellt wird.

Der Largest Content Paint wird in Sekunden gemessen. 2,5 Sekunden und weniger gelten als gute Werte. Fällt der LCP schlecht aus, liegt dies sehr häufig an einer langsamen Antwortzeit des Servers.

Was ist der First Input Delay (FID)?

Der FID stoppt die Zeit von der ersten Interaktion eines Nutzers bis zu dem Zeitpunkt, an dem der Browser anfangen kann diese Interaktion zu verarbeiten. Der FID ist daher ein Real-User Metric (RUM) – sprich der Kennwert ergibt sich aus tatsächlichen Interaktionen von Nutzern mit der Webseite. Der Wert wird in Millisekunden gemessen und sollte unter 100ms (0,1 Sekunden) bleiben.

Was ist der Cumulative Layout Shift (CLS)?

Beim Ladevorgang einer Seite können Elemente unvorhergesehen noch einmal springen. Google weiß, dass viele Nutzer:innen von diesem Phänomen genervt sind und hat deshalb den Cumulativ Layout Shift als dritten Kernwert in die Core Web Vitals aufgenommen. Er soll tatsächlich die „User Annoyance“ angeben. Der CLS wird als Zahlenwert angegeben und sollte unter 0,1 liegen. Im Grunde genommen will Google, dass alle Elemente dort erscheinen, wo sie hingehören.

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Googles eigene Übersicht zur Bewertung der Core Web Vitals

Die Core Web Vitals sind Teil von Googles Page Experience

Der Vollständigkeit halber muss man erwähnen, dass es Google bei der Nutzerfreundlichkeit um mehr geht als nur die Core Web Vitals. Sie sind Teil mehrerer Signale, die der Suchmaschinenanbieter:innen als Maßstab für die Bewertung der sogenannten Page Experience nutzen. Die Page Experience ist nur der technisch messbare Teil der User Experience – ohne die Elemente Struktur, Inhalt und Design.

Die weiteren Aspekte der Page Experience sind die bereits bekannten Mobile Friendly, Safe Browsing, das Nutzen von HTTPS und das Fehlen von „Intrusive Interstitials“. Letzteres bedeutet, es gibt keine inhaltsfremden Einblendungen, die die Nutzer:innen daran hindern auf den Content zuzugreifen, den sie wollen.

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Googles Übersicht zu den Bestandteilen der Page Experience

Optimierungen für die Core Web Vitals

Wie verbesserst du den Largest Contentful Paint (LCP)?

  • Große Elemente entfernen
    Die nahe liegende Maßnahme ist besonders große Elemente, die das Laden der Seite verzögern, zu entfernen oder zumindest zu optimieren. Welche Elemente dafür infrage kommen, zeigen die Detailempfehlungen der PageSpeed Insights.
  • Serverleistung verbessern
    Ein Upgrade beim Hoster hilft wahre Wunder! Der Server sollte nicht mit anderen geteilt werden (Shared-Hosting). Es sollte ein NGINX-Server mit leistungsfähiger Hardware, hoher Bandbreite und viel RAM gewählt werden. Wir vertrauen bei WordPress Webseiten schon lange auf den Hoster Raidboxes.
  • Keine unnötigen Drittanbieter-Skripte
    Skripte von Drittanbietern, z.B. für Ads, Video-Einbettungen oder Social Media Sharing Buttons, verlangsamen eine Webseite nachweislich. Also: weg damit. Es sollte bei jedem Skript und Plugin kritisch hinterfragt werden, ob sich der Einsatz lohnt. Insbesondere sollten Skripte und Plugins auf den Prüfstand gestellt werden, die auf eine externe Verbindung warten müssen – das verlangsamt die Seite erheblich.
  • CSS-Minimierung
    Die CSS kann durch das Entfernen von unnötigen Leerzeichen, leeren Zeilen und Kommentaren verkleinert werden. Dadurch wird sie vom Browser schneller gelesen. Das Minimieren ist kompliziert: Am besten machen es Experten und Expertinnen. Für WordPress gibt es dafür spezielle Plug-ins. Laien sollten die Sicherungskopie vorher nicht vergessen.

Wie verbesserst du den First Input Delay (FID)?

  • Browser Caching nutzen
    Das Verwenden des Browser-Cachings sorgt dafür, dass bei erneutem Webseiten-Besuch statische Elemente schon im Browser verfügbar sind und nicht jedes Mal geladen werden müssen. Das entlastet den Server und erhöht die Geschwindigkeit der Webseite.
  • Keine unnötigen Skripte von Drittanbietern
    Skripte von Drittanbietern, die nicht wirklich wichtig sind, können sich auch negativ auf den FID auswirken. Genauso wie beim LCP gilt: weg damit.
  • JavaScript minimieren oder asynchron laden
    JS sollte minimiert oder erst verzögert geladen werden. Nicht sofort benötigtes JavaScript kann asynchron geladen werden und steht zur Verfügung, wenn die Webseite fertig geladen wurde. Dann beeinflusst es die Seitenladegeschwindigkeit und den kritischen Rendering Pfad nicht mehr. Für WordPress gibt es hierfür entsprechende Plug-ins, z. B. WP Rocket.

Wie verbesserst du den Cumulative Layout Shift (CLS)?

  • Feste Größen für Elemente
    Wichtige Elemente sollten feste Größenattribute besitzen. Das gilt vor allem für Bilder, Videos, GIFs und Infografiken. Der Browser weiß dann im Vorhinein, welche Größe sie haben werden. So verhindert man Verschiebungen, wenn Designelemente erst nach und nach geladen werden.
  • Platz für Anzeigen
    Sollen Ads zu verschiedenen Zeitpunkten geladen werden, benötigen sie reservierten Platz. Das verhindert das Verschieben von anderen Inhalten.

Google selbst hat auf web.dev ausführliche Infos für die Optimierung von Largest Contentful Paint, First Input Delay und Cumulative Layout Shift zusammengestellt.

PageSpeed Insights nutzen

Die PageSpeed Insights von Google enthalten wie bereits erwähnt konkrete Handlungsempfehlungen zur Seitenoptimierung. Die drei Metriken der Core Web Vitals sind Teil dieser Daten. Darüber hinaus werden hier weitere Verbesserungen in den Detailinformationen vorgeschlagen, die sich allgemein auf die PageSpeed auswirken – sie verbessern dadurch in der Regel aber auch die Werte der Core Web Vitals. Die PageSpeed Insights sind also weiterhin von großer Bedeutung und sollten nicht aus dem Auge verloren werden.

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PageSpeed Insights bietet schnelle Ergebnisse und detaillierte Empfehlungen

Fazit Core Web Vitals

Kein Grund zur Panik. Das Rad wurde nicht neu erfunden. Es dreht sich aber ab jetzt etwas schneller. Es ist an der Zeit dranzubleiben, zumal die ersten Auswirkungen in den Rankings nach der endgültigen Einführung nicht lange auf sich warten lassen werden.

Im Grunde bieten die Core Web Vitals den Betreibern und Betreiberinnen von Webseiten gute und vereinfachte Metriken zur Nutzerfreundlichkeit. Sie bieten eine klare technische Möglichkeit, um sein Google Ranking zu verbessern. Welche Optimierungen wie im Einzelfall durchzuführen sind, bleibt allerdings weiterhin die Herausforderung. Experten und Expertinnen für Technical SEO können hier die richtigen Antworten geben und Seiten sowohl kurz- als auch langfristig verbessern.